08.03.2023
Landrat besucht Prignitzer Düngemittelwerk und Ayanda GmbH
Zusammen mit der Wirtschaftsfördergesellschaft Prignitz (WfG) und den Bürgermeistern der jeweiligen Stadt oder Kommune sucht Landrat Christian Müller in regelmäßigen Abständen das Gespräch mit den Unternehmen vor Ort, um im persönlichen Austausch über aktuelle Themen und Entwicklungen zu sprechen. „Der stetige Dialog ist eine der wichtigsten Verpflichtungen, die wir als Verwaltung gegenüber den Unternehmen in der Region haben“, so Müller.
Erste Station des Landrates und des Bürgermeisters Axel Schmidt war am Dienstag, dem 7. März 2023, die Prignitzer Düngemittelwerk GmbH in Perleberg. Das Unternehmen betreibt dort, auf einer Fläche von ca. 3,9 Hektar im südöstlichen Teil des Gewerbe- und Industriegebietes, eine Anlage zur Herstellung von Flüssigdünger nach einem neuartigen Verfahren und handelt auch mit den dazugehörigen Produkten, wie Geschäftsführer Dirk Weyand mitteilte.
Der zweite Termin führte den Landrat zusammen mit Bürgermeister Ronald Thiel und Andreas Ditten, Geschäftsführer der WfG nach Pritzwalk, zur AyandaGmbH. Das Unternehmen ist seit 2021 Teil der chinesischen Sirio Pharma Gruppe und beschäftigt am Standort Falkenhagen aktuell 220 Mitarbeiter. Es ist einer der führenden Auftragshersteller von pharmazeutischen Produkten und Nahrungsergänzungsmitteln. So produziert das Unternehmen bereits seit 1995, aktuell mit elf Produktionslinien, in einem speziellen Verfahren, rund 2 Milliarden Weichgelatine-Kapseln jährlich für namhafte nationale und internationale Kunden. Neben der Herstellungserlaubnis für Arzneimittel und dem dazugehörigen GMP-Zertifikat, existieren am Standort noch sechs weitere Qualitätszertifikate für die Herstellung von Nahrungsergänzungsmitteln. Zu finden sind die Produkte in Drogerien, Supermärkten und Apotheken.
Wie Werksleiter Dr. Martin Kern beim Termin ausführte, wird das Unternehmen bis Anfang 2024 ungefähr 15 Millionen Euro in die Erweiterung des Standortes investieren. So wird ein Gebäude mit modernsten Anlagen zur Primär- und Endverpackung in Blister und Flaschen und eine weitere Produktionslinie zur Herstellung von Weichkapseln entstehen.
„Damit wird es uns gelingen, noch attraktivere Leistungen für unsere Kunden zu erbringen, aber auch wesentlich effizienter in puncto Durchlaufzeiten zu werden“, so Kern weiter. Der Östereicher ist selbst ganz frisch dabei, leitet seit ungefähr fünf Wochen den Standort. Als gelernter Biotechnologe bringt er aber bereits über 25 Jahre Erfahrung im Produktionsumfeld der Pharmaindustrie mit und damit das notwendige Rüstzeug für diesen verantwortungsvollen Job.
Wie der Landrat in den Gesprächen vor Ort erfuhr, beschäftigen beide Unternehmen größtenteils ähnliche Themen. So erklärte Lars Maslowski, verantwortlich für das Personalwesen bei Ayanda, wie intensiv mittlerweile die Bemühungen des Unternehmens geworden sind, um qualifizierte Kräfte zu finden. Deshalb gab es vor zwei Jahren auch die Entscheidung im kaufmännischen Bereich und der Lagerlogistik, sowie die Berufe des Chemielaboranten, Industriemechaniker und –mechatroniker in Pritzwalk direkt auszubilden. So könne man den Bedarf an gut ausgebildetem Personal in Teilen selbst steuern und abdecken. Weitere Punkte waren u.a. die aktuelle Energiepolitik, Rohstoffbeschaffung und Lieferzeiten und die vielerorts immer noch sehr schwache ÖPNV-Anbindung. „Denn wir sind und bleiben ein Flächenlandkreis. Deshalb sind gut getaktete Zug- oder Busanbindungen essenziell, gerade für Arbeitnehmer in Schichtsystemen“, ergänzte Maslowski seine Ausführungen.
Einstimmigkeit herrschte dann abschließend darüber, dass nur ein kontinuierlicher Austausch mit allen Stakeholdern aus Verwaltung, Wirtschaft und Politik sowie die gemeinsame Entwicklung von Lösungen für aktuelle und zukünftige Herausforderungen die dringend erforderlichen Veränderungen bringen werden. Denn die Verantwortung nachhaltige Prozesse zu entwickeln, sich sozial zu engagieren oder auch als Stadt bzw. Region attraktiv und lebenswert sein zu können, erfordert die Kraft und die Ideen aller. Gerade in Zeiten wie diesen, inmitten eines allgegenwärtigen Umbruchs.
Bild 01 (M.Meier-Donau)
Gruppenfoto im Ayanda Hochregallager (v.l.n.r.): Dr. Ronald Thiel, Dr. Martin Kern, Andreas Ditten, Christian Müller und Stefan Klare, Leiter Supply Chain Management
Bild 02 (M.Meier-Donau)
Andreas Ditten und Landrat Müller im Austausch mit
Dr. Martin Kern
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