31.08.2023
Das Fischsterben hat natürliche Ursachen. Die Badequalität ist nicht beeinträchtigt, und im See selbst wurden keine toten Fische gefunden.
Sauerstoffmangel ist die Hauptursache für ein Fischsterben in einem stadtnahen Gewässerarm des Rudower Sees bei Lenzen. Die Badequalität im See ist nach ganz aktuellen Messungen nicht beeinträchtigt, und im See selbst gibt es auch keine toten Fische.
Am 29. August 2023 informierten ehrenamtliche Fischereiaufseher die untere Fischereibehörde (UFB) über ein Fischsterben im südöstlichen (stadtnahen) Teil des Rudower Sees, speziell im Gewässerarm der Flut (Seeablauf) mit anliegender Bebauung am Mühlenweg in Lenzen.
Noch am gleichen Tag gab es eine Kontrolle des Gewässerbereiches durch UFB und untere Wasserbehörde (UWB) mit Messungen des Sauerstoffgehaltes im Gewässer. Demnach liegt der Sauerstoffgehalt im Rudower See im Bereich Badeanstalt bei 3 bis 4 mg/l, im Bereich des Gewässerarms nahe 0 mg/l.
Der fischkritische Sauerstoffgehalt liegt bei 3 mg/l. Das heißt: Sauerstoffmangel ist Ursache für tote Fische – hauptsächlich Jungfische der Arten Barsch, Kaulbarsch und Zander. Ursachen für den Sauerstoffmangel sind die hohen Temperaturen der letzten Wochen, Eintrag von sauerstoffzehrenden Substanzen durch Starkregen, Abbau von Biomasse im Gewässer, geringer Durchfluss beziehungsweise stehendes Gewässer im oben genannten Gewässerarm.
Ausdrücklich bestätigte Bernd Lindow, Sachbereichsleiter Umwelt in der Prignitzer Kreisverwaltung, dass das Fischsterben ausschließlich natürliche Ursache hat und es auch keine Einleitungen von Schadstoffen in den Rudower See gegeben hat. Pressestelle Büro des Landrates i. A. Bernd Atzenroth Telefon: 03876 713 226 Telefax: 03876 713 291 www.landkreis-prignitz.de pressestelle@lkprignitz.de
UWB und UFB stimmen sich laufend mit dem Kreisanglerverband und dem Angelverein Lenzen ab, tote Fische im See werden bei Bedarf durch Angelverein Lenzen eingesammelt und entsorgt. Der Wasser- und Bodenverband (WBV) Prignitz hat von der UWB den Hinweis erhalten, durch Regulierung des Ablaufwehrs den Durchfluss durch den Gewässerarm zu verbessern.
Der genannte Gewässerarm ist fischereirechtlich nicht verpachtet, daher müsste das Einsammeln und Entsorgen (zum Beispiel durch Vergraben) der toten Fische durch die Grundstückseigentümer oder Anwohner selbst erfolgen. Eine Beeinträchtigung der Badequalität ließ sich bislang nicht feststellen.
Die bislang letzte Badewasserkontrolle durch das Gesundheitsamt in der der Prignitzer Kreisverwaltung am 23. August 2023 an den Badestellen See-Ende und Badeanstalt hatte ergeben, dass zum einen die Sichttiefe 80 Zentimeter beträgt (für den Rudower See zu dieser Jahreszeit „normal“) und es außerdem keinen bakteriologischen Befund gibt. Baden ist demnach uneingeschränkt möglich.
Das hat auch eine letzte Kontrolle durch Bernd Lindow am heutigen Donnerstag, 31. August, ergeben: Die Ergebnisse vom 23. August wurden bestätigt, und es gibt keine toten Fisch im See selbst.
© Landkreis Prignitz