12.05.2025
Ein durchweg positives Fazit zum Zustand der Prignitzer Elbdeiche gab es am Schluss der diesjährigen zweitägigen Frühjahrsdeichschau. Am 7. Mai hatten die Fachleute gemeinsam zunächst den Deichabschnitt von Wachhaus Wentdorf über Wittenberge, den Elbehauptdeich, den Mitteldeich und den Gnevsdorfer Vorfluterdeich bis hin nach Quitzöbel besichtigt. Tags darauf ging es vom gleichen Ausgangspunkt, dem Wachhaus Wentdorf, in die Gegenrichtung entlang der Deiche im Gebiet des Amtes Lenzen/Elbtalaue bis hin nach Gaarz. Dabei wurden neben dem Elbehauptdeich auch der Löcknitzdeich und der Gandower Deich begutachtet.
Das wichtigste Ergebnis: Die Zustand der Deiche ist im allgemeinen gut. Die Deichunterhaltungsmaßnahmen laufen jetzt, entweder per Beweidung oder per technischer Mahd.
Hierbei wird aber auch eine Problematik deutlich: Denn die derzeitige lang anhaltende Trockenheit zeigt sich auch schon an den Deichen, dies ist abschnittsweise vor allem im Bereich Wittenberge aufgefallen. Darauf muss man bei der Deichunterhaltung reagieren – die Maßnahmen sind dem trockenen Zustand der Deiche angepasst. Das kann unter anderem bedeuten, dass der Bewuchs nicht ganz so stark gemäht wird.
Das wichtigste Ergebnis: Die Zustand der Deiche ist im allgemeinen gut. Die Deichunterhaltungsmaßnahmen laufen jetzt, entweder per Beweidung oder per technischer Mahd.
Hierbei wird aber auch eine Problematik deutlich: Denn die derzeitige lang anhaltende Trockenheit zeigt sich auch schon an den Deichen, dies ist abschnittsweise vor allem im Bereich Wittenberge aufgefallen. Darauf muss man bei der Deichunterhaltung reagieren – die Maßnahmen sind dem trockenen Zustand der Deiche angepasst. Das kann unter anderem bedeuten, dass der Bewuchs nicht ganz so stark gemäht wird.
Immerhin: Bislang sind keinerlei Schäden an den Deichen festzustellen, wie sich bei der Deichschau zeigte. Im Winterhalbjahr hatte man zudem Maßnahmen gegen Wildschäden an den Deichen ergriffen – sie sind auch allesamt beseitigt worden.
Im Mittelpunkt der Begutachtung
standen an den beiden Tagen die drei Deichbaustellen, die nunmehr abgeschlossen
sind. Dabei ging es am Mittwoch um die Deichbaustelle bei Wentdorf. Hier
waren Risse im Deich beseitigt worden. Der Deich war auf einer Länge von 700
Metern mittels einer eingesetzten Spundwand stabilisiert und auf die neue
Bemessungshöhe von 7,99 Metern - bezogen auf den Pegel Wittenberge, plus ein
Meter Freibord – gebracht worden. Auf dem nun auch breiteren Deich wurde zudem
der Fahrradweg auf 2,50 Meter verbreitert.
Am Donnerstag wurden die ebenfalls fertiggestellten Hochwasseranlagen in Müggendorf und am Wilkensbrack bei Mödlich besichtigt.
In Müggendorf wurde die Ortslage auf einer Länge von 540 Metern noch besser gegen Hochwasser gesichert. Dafür wurde in den Deich eine Spundwand bis zu 17 Metern tief in den Boden gepresst. Damit ist die neue Anlage auch für den Fall gesichert, falls einer der Bäume im direkten Deichvorland bei Hochwasser und Sturm auf sie kippen sollte. Im März war die Hochwasserschutzanlage offiziell freigegeben worden.
Auch am Wilkensbrack sind die Arbeiten beendet. Neue Baustellen sind im Lenzener Schaubereich vorerst nicht geplant.
Wie es mit der Deichsanierung in der Prignitz weitergeht, hängt maßgeblich von der finanziellen und personalen Ausstattung der Landesbehörden ab. Im Moment muss erst einmal abgewartet werden, dass Bundes- und Landeshaushalt beschlossen werden.
Dann wird man wissen, wie es mit der Deichsanierung weitergehen kann. Bedarf dafür besteht jedenfalls:Von den 76 Kilometern Elbedeiche von Quitzöbel bis Gaarz, die im Rahmen des Programms Elbdeicherweiterung bearbeitet werden, sind seit 1997 zwar bereits über 99 Prozent der Deichabschnitte mindestens auf den Bemessungshochwasserstand von 7,45 Meter am Pegel Wittenberge erhöht und erweitert worden – doch sind erst rund 31 Prozent des Elbehauptdeichs in der Prignitz bislang nach dem 2008 neu festgelegten Bemessungshochwasserstand von 7,99 Meter am Pegel Wittenberge erhöht worden.
Immerhin besteht die Hoffnung, dass man in dieser Hinsicht nun im Jahr 2026 im Bereich Bälow weiterkommen wird.
- die Erhöhung des Lindendeichs in Wittenberge vom Nedwighafen bis zur A14-Brücke,
- Hochwasserschutz für das Wasser- und Schiffahrtsamtgelände in Wittenberge
- Anpassung des Karthaneabschlussdeiches
- die Erhöhung des Leitdeichs Königsdeich bei Wittenberge
- Sanierungsarbeiten am Mitteldeich im Bereich von Gnevsdorf
- Arbeiten an den Weisener Rückstaudeichen, zum Beispiel Beseitigung der Fehlhöhe vom Rehwischdeich bis zum Deich Weisen-Waldhaus
Wie gesagt: Über all dem steht noch der Vorbehalt der Finanzierung.
Veränderte Richtwerte für das Ausrufen von Hochwasseralarmstufen
Ein weiteres wichtiges Thema war die novellierte Hochwassermeldedienstverordnung. In diesem Zusammenhang wurden im vergangenen Jahr die Richtwerte für das Ausrufen der Hochwasseralarmstufen 1 und 2 erhöht. So wird von der Hochwassermeldezentrale erst vor einem Hochwasser gewarnt, wenn der Richtwert für die Alarmstufe 1 von 5 Meter (vorher 4,50 Meter) überschritten wird. Die Deichvorländer werden aber teilweise bereits bei Wasserständen über 4,50 Meter am Pegel Wittenberge überschwemmt.
Die Hochwassermeldezentrale setzt hier auf Eigenverantwortung und verweist auf eine kostenlose Handy -App mit dem Namen „Meine Pegel“ bietet aber auch eine automatisierte Benachrichtigung betroffener Gemeinden bei Überschreiten eines bestimmten Schwellenwertes an.
Vertreten
waren bei der Deichschau:
-
das
brandenburgische Landesamt für Umwelt (LfU),
-
die
Anliegerkommunen, also Stadt Wittenberge, Amt Lenzen/Elbtalaue und Amt Bad
Wilsnack-
Weisen,
-
der
Wasser- und Bodenverband Prignitz,
-
das
Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt
Mecklenburg-Vorpommern,
-
der
Landesbetrieb für Hochwasserschutz (LHW) Sachsen-Anhalt,
-
die Naturwacht,
-
die Verwaltung des Biosphärenreservats Flusslandschaft Elbe/Brandenburg,
-
das BUND-Auenzentrum aus Lenzen,
-
das Wasser- und Schifffahrtsamt Elbe, Außenbezirk Wittenberge,
-
die Wasserschutzpolizei Wittenberge,
-
die Polizeiinspektion Prignitz,
-
die Deichschäfereien,
-
das Kreisverbindungskommando Prignitz (KVK) der Bundeswehr,
-
die freiwiligen Feuerwehren, etwa durch Kreisbrandmeister Christian
Reisinger,
-
und natürlich der Landkreis Prignitz mit Fachleuten aus dem
Sachbereich Landwirtschaft, der Unteren Naturschutzbehörde, der Unteren
Wasserbehörde sowie aus dem Sachbereich Brand- und Katastrophenschutz.
© Landkreis Prignitz