10.06.2025
Gemeinsame Pressemitteilung des Landkreises Prignitz und der Stadt Pritzwalk
Mehr Platz, verbesserte Anlieferbedingungen und eine Einrichtung mit aktuellem technischen Standard – das sind drei Vorteile der neuen Kleinannahmestelle in Pritzwalk. Offiziell wurde die Einrichtung nun am Dienstag, 10. Juni, eröffnet. Bis die Bürger sie nutzen können, werden noch einmal zwei Wochen vergehen. In dieser Zeit findet der Umzug von der alten in die neue Annahmestelle statt. Ab dem 24. Juni geht diese dann in Betrieb.
Es war an diesem Vormittag deutlich zu sehen: Die bisherige Kleinannahmestelle in Pritzwalk ist zu klein für den Bedarf – vor der Einfahrt stauten sich die Autos beladen mit Sperrmüll und anderem. Nur wenige Meter entfernt, in Sichtweite der alten Annahmestelle, präsentiert sich jetzt die Lösung der Probleme: Denn die neu errichtete Kleinannahmestelle ist nun nach gut einem Jahr Bauzeit fertig.
Offiziell konnte die Einrichtung in der Hermann-Graebke-Straße 5 im Pritzwalker Industriegebiet Süd nun bereits am 10. Juni eröffnet werden. Mit dabei waren Landrat Christian Müller, Pritzwalks Bürgermeister Dr. Ronald Thiel, der Geschäftsführer der Becker Umweltdienste GmbH Perleberg, Robert Enge, der Vorsitzende des Prignitzer Kreistags, Michael Ballenthien, sowie der Vorsitzende des Kreistags-Ausschusses für Kreislaufwirtschaft, Jean-René Adam, und das Kreistagsmitglied Claudia Bellach.
Aus der Kreisverwaltung kamen auch Christian Fenske, Leiter des Geschäftsbereichs 2 Wirtschaft, Bau und Kataster, der Sachbereichsleiter Kreisstraßenmeisterei, Michael Becker, Adrean Beckmann, Sachbereichsleiter Wirtschaft und Infrastruktur, sowie die Hauptsachbearbeiterin Abfallwirtschaft, Christin Laabs.
Die bauausführende Firma Perleberger Tiefbau GmbH war vertreten durch den kaufmännischen Geschäftsführer Norbert Krüger und Polier Marcel Dahnke. Projektingenieurin Bettina Cruciger vertrat die Firma BN Umwelt GmbH, die für die Planung und Bauleitung zuständig war.
Für Landrat Christian Müller ist die Errichtung der Kleinannahmestelle in Pritzwalk eine wichtige Investition: „Ich freue mich, dass wir damit vor Ort nun eine moderne Kleinannahmestelle errichtet haben, die sowohl den neuesten abfallrechtlichen Anforderungen und technischen Standards entspricht als auch die Bedingungen genauso benutzerfreundlich gestalten wird wie in unseren anderen Annahmestellen in Perleberg und Wittenberge.“
Die Bedingungen in der alten, seit dem Jahr 2000 existierenden Annahmestelle, seien alles andere als gut gewesen: „Wir mussten tätig werden und haben uns für den Neubau entschieden.“ Einziger Wermutstropfen war dabei das extrem lange Genehmigungsverfahren, so dass es letztlich alles in allem sechs Jahre von der ersten Idee bis zur Fertigstellung gedauert hat.
Ein Dank des Landrats ging an den Prignitzer Kreistag, der mit seiner Entscheidung den Weg für das Projekt freigemacht hatte. Christian Müller: „Das ist ein Zeichen an die Bürger in und um Pritzwalk. Es freut mich sehr, dass es ein einigermaßen wohnortnahes Angebot zur Abfallentsorgung gibt.“
Insgesamt sind Baukosten von circa zwei Millionen Euro entstanden. Dafür hat man nun gute Rahmenbedingungen und ein paar Erweiterungsmöglichkeiten – das neue Gelände fast doppelt so groß wie das alte.
Christian Müller sieht zudem in der neuen Kleinannahmestelle ein „gutes Beispiel für kommunale Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landkreis“. Dafür stattete der Landrat dem Pritzwalker Bürgermeister Dr. Ronald Thiel einen herzlichen Dank ab.
Diesen Dank gab der Bürgermeister zurück. Dr. Ronald Thiel: „Ich freue mich, dass die Zusammenarbeit mit dem Landkreis, dem Kreistag und der Stadtverordnetenversammlung Pritzwalk bei diesem Projekt so erfolgreich war“, sagte Dr. Ronald Thiel. Die neue Anlage bietet auch laut Dr. Thiel erheblich bessere Bedingungen. Darüber können sich die Bürgerinnen und Bürger nun freuen, für die dies ein wichtige Einrichtung ist.
Auf der auch als Recyclinghof bekannten Einrichtung können sie ganz verschiedene Abfälle abgeben: kostenlos zum Beispiel alte Elektrogeräte, Schrott, Batterien, Druckerpatronen, Papier und Kartonagen. Gegen Gebühr werden in der Kleinannahmestelle zum Beispiel Grünabfälle, Bauschutt, Dämmstoffe, Autoreifen oder Sperrmüll entgegengenommen. Gezahlt werden kann bar oder mit Karte. Gern wird die Anlieferung am Samstagvormittag auch für einen Plausch mit Bekannten genutzt.
Robert Enge freut sich, hier so gute Bedingungen vorzufinden. Die Eröffnung für die Bürger wird in 14 Tagen am Dienstag, 24. Juni, sein. „Dann werden wir hier die Tore öffnen.“ Aber bis dahin steht noch der Umzug von der alten in die neue Kleinannahmestelle an.
· Die Investition wurde im Haushaltsplan 2020/2021 am 12. Dezember 2019 vom Prignitzer Kreistag beschlossen.
· Der Grundstückserwerb gelang im September 2020 in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Pritzwalk. Die Stadtverordnetenversammlung Pritzwalk und der Kreistag Prignitz stimmten 2020 dem Ver- beziehungsweise Ankauf des Grundstückes in der Hermann-Graebke-Straße 5 zu.
· Das immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren wurde im Zeitraum vom 16. April 2021 bis 22. November 2023 abgewickelt. Alle Beteiligten zeigten sich froh, dass dies nach so langer Zeit endlich gelungen war.
· Die Bauzeit reichte vom 15. April 2024 bis zum 31. Mai 2025.
· Die Grundstücksfläche beträgt 7.266 m².
· Die Investitionskosten liegen bei ca. 2,0 Millionen € inkl. MwSt.
·
Die Ausschreibung
erfolgte in 7 Losen:
o
Los 1: Baumfällung
o
Los 2: Infrastruktur
o
Los 3: Annahme- und
Sozialcontainer/Gerätecontainer
o
Los 4: Kleinwerkstatt und Überdachung
o
Los 5: Straßenfahrzeugwaage
o Los 6: Begrünung
o
Los 7: Ausgleichspflanzung
Bauausführende
Firmen:
·
Los 1: Holz in Natur
GmbH, Wittenberge
·
Los 2: Perleberger
Tiefbau GmbH
·
Los 3: Friedrich
Niemann GmbH & Co.KG, Rostock/Bentwisch
·
Los 4: Metallbau
Henning GmbH, Kloster Lehnin
·
Los 5: HE Wägetechnik
GmbH, Hamburg
·
Los 6: H. & B.
Blumenthal GmbH, Putlitz
·
Los 7: H. & B.
Blumenthal GmbH, Putlitz
Schwierigkeiten
während der Bauausführung
·
Verzögerungen bei der
Bauausführung durch notwendige Umplanungen und
Neubestellungen von Material durch einen Meßfehler im Amtlichen Lageplan
·
Regenfälle im Herbst
und Winter und dadurch keine Bautätigkeit aufgrund des lehmigen Baugrundes
möglich
·
Frostperioden im
Januar/ Februar 2025, dadurch keine Bautätigkeit möglich
Vorteile des neuen Standortes
·
Es gibt verbesserte
Anlieferungsbedingungen durch:
o eine befahrbare Anlieferrampe
o eine Straßenfahrzeugwaage
o zusätzliche ebenerdige Lagerboxen für Grünschnitt und mineralische
Abfälle
o Reservestellflächen für Abfallcontainer
· Die gesamte Anlage wird dem aktuellen technischen Standard entsprechen.
Der aktuelle Standort reicht nicht mehr aus:
Seit dem Jahr 2000 wird die Annahmestelle auf dem Gelände der Fehr Umwelt Ost GmbH, später MDL GmbH, im Gewerbegebiet Süd, Hermann-Graebke-Straße 2, betrieben. Im Februar 2021 übernahm die Becker Umweltdienste GmbH Perleberg den Betrieb.
Ein Blick auf das jetzt genutzte 4.400 Quadratmeter große Gelände zeigt,
dass eine Veränderung dringend geboten war:
·
Es gibt keine
Flächenbefestigung .
·
Das Platzangebot ist
nicht ausreichend und deutlich ausgeschöpft – Erweiterungsmöglichkeiten gibt es
nicht.
· Demgegenüber ist ein
deutlicher Anstieg der Nutzung und des Anlieferverkehrs zu verzeichnen: 2017: 5.878 Anlieferungen,
2019: 10.457 Anlieferungen,
2023: 14.977 Anlieferungen
·
Es gibt zudem einen
größeren Stellplatzbedarf für Abfallcontainer.
·
Die Befüllung der
Abfallbehälter ist derzeit zudem umständlich.
Die Notwendigkeit der Investition zeigt sich auch
an weiteren Punkten:
·
Es gibt zunehmende
abfallrechtliche Anforderungen an die Getrennthaltung von Abfällen.
·
Wir haben die Schaffung
gleicher benutzerfreundlicher Bedingungen an allen Kleinannahmestellen zum Ziel
– die Anlage in Pritzwalk ist fast baugleich mit der Kleinannahmestelle in
Perleberg und bietet jetzt für die Bürger denselben Standard.
© Landkreis Prignitz