Trockenheit: Bitte gehen Sie sparsam mit Wasser um!

03.07.2025

Die erste Hitzeperiode des diesjährigen Sommers liegt gerade hinter uns – zu trocken ist es aber schon seit Monaten. Das hat Auswirkungen auf die Wassersituation im Landkreis Prignitz. Auch wenn sich die Einschränkungen für Bürger und Landwirte bisher in Grenzen halten, bittet die Untere Wasserbehörde alle Bürgerinnen und Bürger um einen sparsamen Umgang mit Wasser.

Trockenheit und Hitze hinterlassen deutliche Spuren – die Wasserstände und Durchflüsse in den Prignitzer Gewässern sinken stetig. Die Auswirkungen auf die Grundwasserstände des durch Regen gespeisten oberen Grundwasserleiters sind deutlich erkennbar.

Es reicht ein einfacher Blick in das Wasserbett der Elbe, um die derzeitige Niedrigwassersituation zu erkennen. Aktuell liegt der Durchfluss bei circa 200 Kubikmeter pro Sekunde bei einem Wasserstand um 1 Meter am Pegel Wittenberge.

Zum Vergleich: Beim Hochwasser 2013 waren es 4550 Kubikmeter pro Sekunde bei einem Wasserstand von 7,85 Meter am Pegel Wittenberge.

Die niedrigen Wasserstände haben weitreichende Auswirkungen auf den Grundwasserstand der gesamten Elbniederung und auch auf das Abflussverhalten der Karthane.  Bereits im Mai ist hier kein Tropfen mehr über das Schöpfwerk Richtung Elbe abgeflossen. Der maßgebende Stauwasserstand der Karthane kann schon längere Zeit nicht mehr aufrechterhalten werden. Er liegt derzeit 17 Zentimeter unter dem ortsüblichen Binnenpeil.

Auch die Wasserstände in der stauregulierten Löcknitz liegen zwischen 5 und 20 Zentimeter unter dem Sommerstauziel. Der landschaftsnotwendige Mindestabfluss ist in der Stepenitz und der Löcknitz – wenn auch eingeschränkt - derzeit aber noch gesichert.

Es geht jetzt auch darum, einen steten Mindestabfluss zu sichern, um eine gute Wasserqualität und somit das Leben in den Gewässern aufrecht zu erhalten. Dies ist nur zu Lasten des Stauwasserstandes möglich.

Oberflächenwasserentnahmen zur landwirtschaftlichen Beregnung finden – auch als Konsequenz der zurückliegenden Trockenjahre - nicht mehr statt.  Wasserrechte hierfür werden seit Jahren nicht mehr vergeben.

Die Entnahme von Grundwasser für Beregnungszwecke ist derzeit hingegen noch ohne Einschränkungen möglich.

Um Verdunstungsverluste zu vermeiden, sollte die Beregnung jedoch so gesteuert werden, dass zu Tageszeiten mit hoher Verdunstung nicht beregnet wird!

Derzeit sind für circa 15 Millionen Kubikmeter pro Jahr Wasserrechte für Grundwasserentnahmen im Landkreis vergeben, davon circa 8 Millionen Kubikmeter für die öffentliche Trinkwasserversorgung und circa 7 Millionen Kubikmeter für die landwirtschaftliche Beregnung.

Der Bedarf für die landwirtschaftliche Beregnung steigt seit Jahren kontinuierlich an. Grund zur Sorge gibt es dennoch nicht. Die Entnahmerechte sind von der Fördermenge so kalkuliert, dass sie die Grundwasserreserven nicht gefährden. Nur für maximal ein Drittel der jährlichen Grundwasserneubildungsrate darf ein Entnahmerecht vergeben wird.

Auch für die privaten Haushalte bleibt das Entnehmen von Kleinstmengen für die Gartenbewässerung im Rahmen des sogenannten Anliegergebrauches weiterhin zulässig.

Dennoch bittet die untere Wasserbehörde darum, mit der Wasserressource sparsam und verantwortungsvoll umzugehen. Bewässerungsarbeiten sollten grundsätzlich nur in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden durchgeführt werden!

Der fehlende Niederschlag hat direkte Auswirkungen auf die Grundwasserstände des oberen Grundwasserleiters. Trockenfallende Gartenbrunnen oder verringerte Fördermengen können die Folge sein. In diesen Fällen kann es erforderlich werden, die Entnahmepausen zu verlängern oder die Entnahme übergangsweise ganz einzustellen. 

Die weitere Entwicklung der Niedrigwasserlage wird durch die Mitarbeiter der unteren Wasserbehörde des Landkreises aufmerksam verfolgt. In enger Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Umwelt und dem Wasser- und Bodenverband werden die Kontrollen im Rahmen der Gewässeraufsicht verstärkt, um hieraus die erforderlichen Maßnahmen zum Schutz der Wasserressourcen abzuleiten.   

Es ist deutlich sichtbar: Die Elbe hat Niedrigwasser. Foto: Sandra Wietz / Landkreis Prignitzzoom
Es ist deutlich sichtbar: Die Elbe hat Niedrigwasser. Foto: Sandra Wietz / Landkreis Prignitz

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