Bau der A14: Landrat Christian Müller fordert Lückenschluss

23.09.2025

Mit dem beschlossenen Bundeshaushalt für das laufende Jahr sind die Arbeiten an der A 14 gesichert. Positive Signale gibt es auch, was den Bau und die Fertigstellung der begonnenen Abschnitte betrifft, so soll die Elbbrücke bei Wittenberge im Sommer 2026 fertig werden. „Die schlechte Nachricht ist, dass wir keine Gewissheit haben, ob noch nicht begonnene Abschnitte der A 14 gebaut werden“, sagt der Prignitzer Landrat Christian Müller.

Ende der Autobahn bei Karstädt ( Foto: LK Prignitz)zoom

Jüngste Signale aus dem Bundesverkehrsministerium lassen die Befürchtung aufkommen, dass ein Baustopp droht. „Das können wir nicht akzeptieren, das kann die Politik den Menschen nicht erklären. Im schlimmsten Fall hätten wir eine unfertige Trasse“, so Müller. Von einem möglichen Baustopp wäre in der Prignitz der Abschnitt Wittenberge-Karstädt betroffen. Gleiche Unsicherheit herrscht für den südlich am Brückenbau angrenzenden Abschnitt Osterburg-Seehausen-Nord. Und auch der Bereich Dahlenwarsleben-Wolmirstedt vor den Toren Magdeburgs könnte betroffen sein. Insgesamt stehen damit rund 45 Kilometer der insgesamt 155 Kilometer langen Trasse zur Disposition.

Für alle drei Abschnitte besteht Baurecht. Der Weiterbau ist aber abhängig von den ab 2026 zur Verfügung stehenden Mitteln für den Neubau, also ohne Zweckbindung für Sanierung. „Dass der 2003 beschlossene Autobahnbau mit all den eingetretenen Verzögerungen erst nach rund 30 Jahren fertig sein könnte, ist leider bezeichnend für die Schwierigkeiten bei der Umsetzung großer Infrastrukturprojekte in Deutschland. Dass aber so kurz vor dem Erreichen des Ziels die restlichen Mittel für die ausstehenden Abschnitte eventuell nicht zur Verfügung gestellt werden, ist den Bürgern und Wählern, ist den Unternehmern nicht zu vermitteln“, erklärt Müller

Schreiben an Minister und Ministerpräsidenten

Elbbrückenbau bei Wittenberge (Foto: LK Prignitz)zoom

Deshalb hat er die Initiative ergriffen und die zuständigen Minister, Ministerpräsidenten und Abgeordneten angeschrieben. „Ich habe die Situation geschildert und meine klare Erwartungshaltung zum Ausdruck gebracht.“ Im Schreiben an den Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder heißt es: „Ich bitte Sie, diese Argumente im weiteren Verlauf der Haushaltsplanungen und Investitionen zu berücksichtigen und hoffe auf eine Lösung im Interesse der Bürger. Gerne lade ich Sie zu einem Besuch in den Landkreis Prignitz ein. Dann können Sie sich vom bisherigen Baufortschritt der A 14 und von dem Rückhalt einer ganzen Region für dieses Projekt persönlich überzeugen.“

In dem Schreiben an den Bundesfinanzminister Lars Klingbeil geht Landrat Müller auf dessen Rede im Bundestag zum Haushalt ein: „Sie verwiesen in Ihrer Rede am 16. September auf Investitionen in Infrastruktur und Digitalisierung, ´um unser Land effektiver, moderner und handlungsfähiger zu machen´. Eine lückenhafte Autobahn ist weder effektiv, noch modern und bringt der Wirtschaft nur eingeschränkte Handlungsmöglichkeiten. Damit bringen Sie Deutschland im europäischen Vergleich nicht voran, wie es Ziel der Bundesregierung ist. Statt ein starkes Signal zu setzen, könnte die Schlagzeile in der bereits jetzt schon kritischen medialen Berichterstattung über den drohenden Baustopp eher lauten: Die A14 - ein unvollendetes Großprojekt.“

Mit ähnlichen Argumenten bittet Christian Müller Brandenburgs Verkehrsminister Detlef Tabbert um Unterstützung. Er hatte sich bereits im Frühsommer nach einem ersten Schreiben vom Landrat mit Bundesminister Schnieder in Verbindung gesetzt. Im Zuge dessen konnte eine Lösung für kurzfristig dringend notwendige Arbeiten an der A 14 gefunden werden. Jetzt wird Tabbert erneut um Vermittlung gebeten.

Vermitteln sollen auch die Ministerpräsidenten von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, und von Sachsen-Anhalt, Rainer Haseloff. „Die Autobahn führt durch unsere drei Bundesländer, es ist in unserem gemeinsamen Interesse, dass sie lückenlos gebaut wird“, sagt Landrat Müller. Mit Ministerpräsident Dietmar Woidke gab es bereits im Zuge des kürzlich stattgefundenen Brandenburg-Tags direkte Gespräche zu diesem Thema.

Erst durch die Nordverlängerung der A 14 wird die größte noch bestehende Lücke im deutschen Autobahnnetz geschlossen. Für die Wirtschaftsstandorte im mitteldeutschen Wirtschaftsraum wird eine leistungsfähige Anbindung zu den Häfen an der Ostseeküste geschaffen. Die Ortschaften im Einzugsbereich der neuen Autobahn werden mit der A 14 direkt an das deutsche Autobahnnetz und an das europäische Fernstraßennetz angebunden.

A 14 bei Karstädt Richtung Schwerin (Foto: LK Prignitz)
A 14 bei Karstädt Richtung Schwerin (Foto: LK Prignitz)

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