25.09.2025
Die Partnerschaft des Landkreises Prignitz mit dem rumänischen Partnerkreis Alba lebt. Das wurde beim jüngsten Treffen in Perleberg deutlich, das mit der Vereinbarung weiterer Ziele sowie gegenseitigen Einladungen und einer Baumpflanzung auf dem Hof der Kreisverwaltung endete.
Für die Baumpflanzung wurde in Absprache mit
unserem Sachbereich Umwelt bewusst eine Rotbuche ausgesucht – ein Baum,
der sowohl in Rumänien als auch in Deutschland heimisch ist.
Ion Dumitrel, Präsident der Region Alba, hatte am Ende einen sehr guten Eindruck von den drei Besuchstagen. Er betonte, viele Parallelen zwischen der Prignitz und Alba gesehen zu haben, etwa bei Bauprojekten. Er stimmte Landrat Christian Müller zu, dass man gemeinsamdie Partnerschaft wieder mit mehr Leben füllen werde, nachdem es zwischenzeitlich nur sehr wenige gemeinsame Aktivitäten gab.
Auch Landrat Christian Müller sieht eine gemeinsame Perspektive. Er könnte sich auch eine stärkere europäische Einbindung, etwa über die Nutzung von Förderprogrammen wie Erasmus, vorstellen. Der Landrat findet es wichtig, die gegenseitige Bekanntheit zu steigern: Alba soll in der Prignitz stärker sichtbar und umgekehrt die Prignitz in Alba beworben werden.
Folgerichtig gibt es für das kommende Jahr eine Einladung an den Prignitzer Kreistag und an die Kreisverwaltung, nach Alba zu reisen. Landrat Christian Müller freut sich auf ein Wiedersehen in der Prignitz anlässlich der Landesgartenschau (LAGA) 2027 in Wittenberge.
Es war ein abwechslungsreicher Besuch der Delegation. Aus Anlass des Brandenburg-Tags kam sie für drei Tage nach Perleberg und absolvierte ein umfangreiches Programm. Alba präsentierte sich mit einem eigenen touristischen Stand im Verbund mit der brandenburgischen Partnerregion Centru.
Der Sonntag war ein ganz besonderer Tag. Die rumänische Botschafterin Adriana-Loreta Stănescu kam nach Perleberg und besuchte die Gäste. Bei einer Veranstaltung am Sonntagabend in Wittenberge ging es um eine mögliche Zusammenarbeit mit der LAGA und mit regionalen Erzeugern. Ähnlich wie die Prignitz setzt auch Alba auf regionale Produkte und deren Vermarktung. Die Blumenschau erregt das Interesse der Rumänen, weil die Regio Alba größter und wichtigster Produzent von Rosen in dem Land ist.
Am Montag informierte sich Präsident Dumitrel in Wittenberge über das Thema Stadtentwicklung. Es folgte ein Besuch auf der Baustelle der A14-Brücke über die Elbe. Im abschließenden Arbeitsgespräch wurden gemeinsam mit Landrat Christian Müller Themen für die Zusammenarbeit definiert. Das sind unter anderem Tourismus, Kultur, Bildung, Umwelt, Katastrophenschutz, Wirtschaft und Kulinarik.
In den kommenden Wochen sollen konkrete Ideen entwickelt und in Gesprächen vertieft werden. Sie dienen der Vorbereitung des Treffens im kommenden Jahr. Die Zusammenarbeit wird dadurch begünstigt, dass die Herausforderungen in Alba und in der Prignitz ähnlich sind.
Tourismus ist ein Schwerpunktthema für Ion Dumitrel. Erstmals hatte sich die Region Alba auf dem Brandenburg-Tag auch als Tourismusziel präsentiert. Ziel ist es, Alba in der Prignitz bekannter zu machen. Auch die Entwicklung gemeinsamer Angebote sei denkbar. Kulinarische Angebote und Regionalprodukte werden auch als ein mögliches weiteres gemeinsames Thema gesehen.
Gewünscht ist ein Ausbau des kulturellen Austauschs, mehr Zusammenarbeit bei Musik, Veranstaltungen und Wettbewerben.
Da sich Alba als grüne Stadt positionieren und den Schutz von Flora und Fauna in den Mittelpunkt stellen will, sind die rumänischen Partner an einem Erfahrungsaustausch zu Tierschutz- und Naturschutzmaßnahmen interessiert in Verbindung mit Straßenbau.
In Sachen Katastrophenschutz zeigten die Rumänen Interesse an den Katastrophenschutz-Leuchttürmen und an der Einsatztechnik, die den Prignitzer Feuerwehren zur Verfügung steht.
Beim Brandenburg-Tag besuchte die rumänische Delegation auch den Sachbereich Denkmalschutz im Hof des Knaggenhauses. Projekte wie die „KulturGutRetter“ könnten nach einer Idee des Landrats mit Jugendlichen und Studierenden aus beiden Regionen weitergeführt werden. Ziel des Projekts KulturGutRetter ist die Etablierung einer Auslandseinheit, die weltweit Hilfe leisten kann, wenn Kulturgut durch Erdbeben, Überschwemmungen, Feuer oder andere Katastrophen gefährdet ist. Im vergangenen Jahr war Schloss Demerthin in der Prignitz Ort der ersten KulturGutRetter-Vollübung überhaupt.
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