30.10.2025
Wir können entsprechende Medienberichte bestätigen, dass das Fleischcenter Perleberg voraussichtlich schließen wird. Das kündigte Geschäftsführer Ringo Beinroth in einem Schreiben an, dass den Landrat am Mittwochnachmittag, erreichte.
„Sollte es tatsächlich zu einer Schließung kommen, wäre das für die Mitarbeiter, für unseren Landkreis Prignitz und für Geschäftskunden des Fleischcenters ein herber Schlag“, sagt Landrat Christian Müller. Es handelt sich um den größten Schlachtbetrieb im Land Brandenburg.
Die wirtschaftliche Lage und die strukturellen Herausforderungen innerhalb der Branche sind dem Landkreis bekannt. Seit Anfang Januar gab es dazu einen intensiven Austausch zwischen dem Landkreis und dem Unternehmen. „Unmittelbar nach den ersten Hinweisen durch die Geschäftsführung sind wir aktiv geworden und haben unter anderem Ministerin Hanka Mittelstädt über die Situation informiert“, sagt Landrat Müller
Anfang 2025 hatte Brandenburgs Ministerin für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, Hanka Mittelstädt, gemeinsam mit Mecklenburg-Vorpommern, eine Initiative gestartet, um dem Unternehmen Hilfe anzubieten. Nach weiteren Gesprächen mit Vertretern der Eigentümer vor Ort und von Ministerin Mittelstädt vermittelten Gesprächen mit Förderbereichen in Brandenburg, hatte sich das Unternehmen nicht mehr gemeldet. Wirtschaftliche Probleme wurden dem Ministerium seit Mitte des Jahres nicht mehr signalisiert.
„Wir haben uns sowohl mit dem Geschäftsführer Ringo Beinroth als auch mit dem Inhaber Michael Uhlen über die Situation, mögliche Lösungen und über eine mögliche Unterstützung ausgetauscht“, erklärt Landrat Müller und weiter: „Wir bedauern es, dass der Schlachthof offenbar trotz der gemeinsamen Anstrengungen bisher keine wirtschaftlich tragfähige Lösung finden konnte.“
Ministerin Hanka Mittelstädt: "Die unternehmerische Entwicklung des Unternehmens zu kommentieren, ist nicht meine Aufgabe. Ad hoc und ohne Zögern haben wir allerdings zu Beginn des Jahres viele Experten bemüht, die für mögliche Lösungen eingetreten sind. Dabei waren Unternehmer aus Brandenburg und unsere Förderexperten in Potsdam beteiligt. Keine unserer Initiativen wurde vom Unternehmen im Nachhinein aufgenommen, auch wurde nicht nach Weiterführung der Gespräche gefragt. Das ist bedauerlich. Natürlich werde ich nun in enger Abstimmung mit meinem Amtskollegen aus Mecklenburg-Vorpommern und den Landräten der betroffenen Landkreise die Entwicklung weiter engmaschig verfolgen."
Die weiteren Schritte liegen in Verantwortung des Unternehmens. Von einer Schließung wären rund 150 Mitarbeiter betroffen. Darunter befinden sich auch Angestellte des Landkreises Prignitz. „Etwa 25 Kollegen aus unserer Verwaltung sind im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit unter anderem auch im Schlachthof beschäftigt“, sagt Christian Müller. Welche Folgen das haben könnte, wird derzeit geprüft. In der Kürze der Zeit liegt dazu noch kein Ergebnis vor.
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