17.12.2025
Das Kreiskrankenhaus Prignitz will den begonnenen Weg fortsetzen und die Gehälter für das nichtärztliche Personal im nächsten Jahr noch einmal kräftig erhöhen.
Das kündigte Geschäftsführer Karsten Krüger bereits vor Monaten an. Beginnend 2021 sind die Gehälter bis einschließlich dieses Jahres bereits um einen zweistelligen Prozentsatz gestiegen. „Für das kommende Jahr planen wir eine nochmalige und spürbare Anhebung der Gehälter des nichtärztlichen Dienstes“, sagt Geschäftsführer Karsten Krüger. Diese Entwicklung zeige, dass die Geschäftsführung die Leistungen der Mitarbeiter anerkennt und würdigt.
Vor diesem Hintergrund kann Karsten Krüger weder die Intention der durch Verdi verfassten Petition noch die Pressemitteilung der Gewerkschaft vom 13. und 15. Dezember 2025 nachvollziehen. Deren Inhalte suggerieren, dass die Klinikleitung Interessen ihrer Mitarbeiter im nichtärztlichen Bereich seit Jahren ignorieren und vernachlässigen würden. „Verwendete Formulierungen wie 'Foulspiel' oder 'Erpressung' will ich gar nicht erst kommentieren. Für mich zählt, was wir bisher getan haben und dass unser neuer Vorschlag zur Lohnsteigerung seit etwa zwei Wochen dem Betriebsrat endverhandelt vorliegt“, so Krüger.
Sofern die Betriebsvereinbarung unterzeichnet wird, würde der überwiegende Teil der Mitarbeiter bereits im Januar 2026 neben den geplanten prozentualen Lohnerhöhungen in Höhe von bis zu 12 Prozent auch im Bereich des Zulagensystems besser vergütet werden. Diese Betriebsvereinbarung orientiert sich dabei am Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes, dessen Eingruppierungsordnung verbindlich ab dem 1. Januar 2027 zur Anwendung kommen soll.
Dass sich ver.di einen Tarifvertrag für die Mitarbeiter wünscht und diesen per Petition geradezu einfordert, sei das gute Recht einer Gewerkschaft. Aufgabe der Geschäftsführung ist es, wirtschaftlich verantwortungsvoll zu handeln. „Bei allem Verständnis für die ver.di-Forderung muss die Entscheidung zur Einführung bzw. zur Rückkehr in den Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes nach der wirtschaftlichen Lage getroffen werden“, erklärt Krüger.
Diese ist für das Perleberger Haus schwierig. Wie nahezu alle Krankenhäuser in Deutschland kämpft auch das Kreiskrankenhaus mit einer strukturellen Unterfinanzierung. Rücklagen wurden in den zurückliegenden Jahren weitestgehend aufgebraucht, um Defizite auszugleichen. „Und trotzdem haben wir unseren Mitarbeitern mehr Lohn gezahlt und wollen das auch im nächsten Jahr“, betont Krüger, der die Petition persönlich entgegennehmen wird.
Landrat Christian Müller spricht sich für eine „faire Bezahlung der Mitarbeiter im Krankenhaus aus“. Ver.di hatte ihn ebenfalls am vergangenen Sonnabend zur Übergabe der Petition eingeladen. Aufgrund bestehender Termine kann Christian Müller die Einladung jedoch nicht annehmen. Sie kam etwas überraschend. „Bei einem ernsthaften Gesprächsinteresse seitens ver.di wäre es gewiss möglich gewesen, rechtzeitig einen gemeinsamen Termin zu vereinbaren“, sagt Landrat Müller.
Der Landkreis stehe als Gesellschafter in einem regelmäßigen Austausch mit der Klinikleitung. „Durch stetige Lohnerhöhungen selbst in wirtschaftlich schwierigen und defizitären Jahren hat die Geschäftsführung gezeigt, dass ihr eine faire Bezahlung der Mitarbeiter wichtig ist und zugleich hat sie verantwortungsvoll gehandelt. Ob eine Rückkehr in den Tarifvertrag künftig möglich wird, werden wir in den zuständigen Gremien weiter gemeinsam diskutieren.“
Das Kreiskrankenhaus ist ein Eckpfeiler der gesundheitlichen Versorgung im Landkreis Prignitz. Es gilt für alle Beteiligten, diese zu sichern und dazu gehört auch ein umsichtiger Umgang mit den knappen Ressourcen, betonen Karsten Krüger und Christian Müller gemeinsam.
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